VanCity: Mirror of the unseen
Montag, 9. April 2007
Auf offener See...
Ostern mal ganz anders...und nicht wie in gewohnter Manier im Family Style!
Im Vorfeld plante ich schon eine Tour über das verlängerte Osterwochenende nach Vancouver Island, um aufkommender Sehnsucht zu meinen Liebsten daheim vorzubeugen. Was hilft da besseres als in Aktion zu treten???
Also packte ich meinen Rucksack inklusive Camping-Utensilien und los ging´s!
Nachdem wir am Donnerstag ziemlich zeitig den Dienst quittiert hatten, stand unserem Vorhaben nichts mehr im Weg! Naja...sagen wir mal fast nichts. Nächstes Mal sollte man vielleicht in Betracht ziehen einen Platz auf der Fähre zu reservieren... so durften wir gute 3 Stunden auf die nächste verfügbare Fähre warten!!! Ok.man soll ja in allem immer irgendwie das Gute sehen... Kein Problem - so konnten wir wenigstens im nahe gelegenen Pub das Bier testen :)
Wer hätte das gedacht (heheh)...
So ließ sich der Wellengang gleich doppelt so gut aushalten und man nahm alles mit der gewissen Leichtigkeit.
Leider sahen wir auf der Überfahrt nicht mehr viel, da es schon dunkel wurde. Die Nacht nutzten wir, um von Victoria nach Tofino zu fahren. Dort stellten wir direkt am Beach im Pacific Rim National Park gegen 2:00 Uhr unser Zelt auf. Darin sind wir ja nun mit der Weile richtige Profis und ich gebe zu, es hat was... Es ist ein bisschen scary und trotzdem unheimlich spannend den ganzen Geräuschen der Nacht zu lauschen. Diesmal kam ja das Rauschen und Getöse des Meeres hinzu. Nachdem unsere Bleibe stand, haben wir uns natürlich noch ein gute-Nacht-Schlummer-Bierchen am Strand genehmigt.

Der Morgen...Blick aus dem Zelt: Sonne geht am Horizont auf, Vögel zwitschern, irgendwo in den riesigen Bäumen hämmert ein Woodpecker, rauschendes Meer, reger Wellengang und der Duft von frischen Nadelbäumen... Ich bin überwältigt und starte gleich nach der morgendlichen Körperpflege einen Morgenspaziergang entlang des weißen Sandstrand-Beaches.
I love it... Nur ein paar wenige Leute sind zu dieser Uhrzeit auf den Beinen und frönen den überwältigenden Eindrücken. Es ist nicht kalt und ich zog meine Schuhe aus, um eine Weile barfuss durch den warm-feuchten, feinkörnigen Sand zu laufen. Nachdem ich fast zum Eisbein mutiert bin (kann mir gar nicht vorstellen, dass ich dies früher mal so gern gegessen habe), habe ich meine Wanderschuhe fest geschnürt und mich auf den Trail entlang des Beaches gemacht.
Das nenne ich einen gelungenen Urlaubsauftakt... Nach dem netten Spaziergang sind wir nach Tofino, einer typischen kleinen kanadischen Hafenstadt, gefahren. Nach einer Stadt-Tour, die gerade mal 10 Minuten in Anspruch nahm, war es dann soweit... Ich ging auf eine Wale Watching Tour!

Wale Watching auf einem Schlauchboot!!! Yeahhh...
Nach kurzen Sicherheits-Instruktionen, bestieg ich, bekleidet wie ein Michelin-Männchen, das Boot. Ich fühlte mich wie Captain Iglo und war völlig aufgeregt.
...und los ging´s! Innerhalb weniger Minuten war ich auf offener See!!!
Es war einfach nur sagenhaft und kaum beschreibbar. Haben wir doch tatsächlich 7 Grauwale, jede Menge Seelöwen und auch Robben gesehen. Ich weiß gar nicht genau, was aufregender war...das erlebte Wildlife oder die atemberaubende Schlauchboot-Fahrt. Bei mäßigem Wind probierten wir uns im Wellenreiten und Wellen-Jumping. Ich glaube jeder von euch kennt das Gefühl, wenn man an einen Hügel heranfährt und nicht sieht, was einem auf der anderen Seite erwartet....und ein kurzes Gefühl der Schwerelosigkeit folgt. Boahhh...und ich hatte jede Menge davon! Großartig!
Die Wale waren absolut gigantisch. Sie tauchten unmittelbar neben unserem Boot auf; leider jedoch nur kurz, um Luft zu schnappen. ...oder sagen wir mal so, zu kurz, um den Auslöser der Kamera gescheit zu drücken :(
Wir waren mitten in einer Herde von Grauwalen und sie kommunizierten miteinander. Das war ein Konzert ganz anderer Art :)
Man fühlt sich sooo... klein und doch irgendwie großartig!
So befand ich mich auf einer riesigen Welle voller Emotionen und bin aus dem Staunen nicht mehr herausgekommen. Zu guter letzt haben wir auch noch einen Weißkopfadler gesehen, der soeben zum Landeanflug in sein Nest ansetzte.

Nach der ganzen Aufregung fuhren wir in den Strathcona National Park. Dort planten wir unsere Hiking-Tour zu den Della Waterfalls. Dies sind die höchsten Wasserfälle in British Columbia mit über 400 Meter Höhe.
Doch vorerst campten wir am Buttle Lake und übten uns wieder fleißig im nächtlichen Zelt-Aufstellen. Warum in der Nacht???
Nun ja...Vancouver Island ist mit 500 km Nord-Süd-Ausdehnung und 300 km Ost-West-Ausdehnung nicht gerade klein! Zudem kommt noch, dass es eigentlich nur 4 Hauptstrassen gibt und die Orte dementsprechend schlecht zu erreichen sind. Wie auch immer...hier braucht alles bisschen länger. Vielleicht ist´s das, was Canada attraktiv macht. Niemand scheint wirklich in Hektik zu sein...
Am nächsten Tag packten wir unsere Rucksäcke für zwei Tage inklusive Camping-Ausrüstung, da uns nicht genau klar war, wie lange wir für diesen Trail brauchen würden.
...und der Einstieg zum Della Falls Trail war alles andere als einfach! Die ersten drei Kilomter galt es 700 Höhenmeter mit ca. 14kg Gewicht auf dem Rücken zurück zu legen. ...und ich schwöre ich hätte schon nach den ersten km ein Sauerstoffzelt gebrauchen können :)
Aber was war das?...unser Trail...einfach weggespült! Die heftigen Regenfälle haben so manche Strasse unterspült und nun auch unseren Trail... Damn!
Naja... es blieb uns nichts anderes übrig als den Rückzug anzutreten. Da kam uns doch glattweg ein Jeep entgegen mit einem richtig alt-eingesessenen Kanadier. Dieser wollte es kaum glauben, als wir ihm erzählten, dass der Trail unterspült worden war. Alles was er von sich gab, war " Come on guys, I´ll give you a ride and we´ll figure it out!"
Kommentar als wir an der Stelle des Geschehens waren:
" Holy Cow!!!"
Coole Sache! Schließlich wollte ich schon immer mal in einem Jeep auf der Ladefläche mitfahren... Ha, unverhofft, kommt oft!
Auf den Schreck mussten wir natürlich erstmal ein Bierchen trinken :)
Dann sind wir an einer großen Mine vorbei gekommen und haben sie zumindest äußerlich etwas unter die Lupe genommen, ehe wir unseren nächsten Campingplatz anfuhren.

Nächstes Ziel: Black Creek on Miracle Beach
Diesmal schafften wir es sogar das Zelt im Hellen aufzustellen und auf dem Weg dorthin sah ich sogar einen Elch! Ziemlich groß diese Dinger. Bin froh, dass er am Seitenrand stehen geblieben ist und nicht auf die Fahrbahn gehopst ist. So hätten wir vielleicht noch einen Elch-Test mit dem Auto machen müssen :)
Vorher sind wir noch im Liquor Store eingekehrt, um leckeren Wein aus British Columbia für das abendliche Lagerfeuer zu besorgen. Nach einem intensiven Nickerchen, war ich zeitig genug auf den Beinen, um mich auf den Weg zum Beach-Trail zu machen. Als ich eine kleine Auszeit am Strand nahm, um nur die Wellen und den Sonnenaufgang zu beobachten, lernte ich eine vorübergehende Passantin kennen. Diese hatte wahrscheinlich Mitleid mit mir, als ich krampfhaft versucht habe, eine Aufnahme mit Selbstauslöser zu machen. Aus einem kurzen Plausch wurde dann mal schnell eine dreiviertel Stunde. Danach ging jeder seine eigenen Wege.
Dann hieß es auch schon wieder Sachen packen, auf zur Fähre und ahoi Vancouver Island!

Bin immernoch sehr angetan von den Eindrücken, die ich dort erlebt habe!
Next Chapter of Vancouver Island: to be continued!!!

Bis bald eure Miss Iglo
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