VanCity: Mirror of the unseen
Dienstag, 17. Juli 2007
Mittendrin statt nur dabei...
Puuuhhh...zwei Wochen sind schon wieder vergangen! Um genau zu sein...zwei ereignisreiche Wochen :)
Mit der Weile werden auch die Aktivitäten während der Woche zahlreicher denn je. Das macht sich ganz besonders an den immer kleiner werdenden Augen im Labor bemerkbar. Alles halb so wild...schließlich kann man ja mal zwischendurch ein Power-Nap (Nickerchen) im sonnigen Grün des UBC Campus oder am Beach nehmen...

In der Zwischenzeit scheint auch hier so richtig gut der Sommer ausgebrochen zu sein. Mit nun mehr als 10 Tagen ohne Regen-für Vancity ein echter Rekord-und mehr als 28°C und einer lauen Meeresbrise läßt sich der Sommer hier fabelhaft genießen. Meine Aktion, die Haare etwas länger wachsen zu lassen, habe ich zudem abrupt unterbrochen, weil es einfach zu heiß unter dem dicken Fell wurde. Nun sind wir also wieder schnittig unterwegs. ...man soll es kaum glauben, aber ich habe das Gefühl früh morgens tatsächlich einige Sekunden schneller auf dem Radl unterwegs zu sein :)

Nun zu den wichtigen facts:
Montag, den 2.Juli war ich im VanDusen Botanical Garden.
Inmitten von Vancouver ein Stück Paradies, wo man einfach mal die Seele baumeln lassen kann und zudem alle hier lokalen Blumen und Gewächse betrachten kann. Wie ihr vielleicht gesehen habt, habe ich ich auch da wieder meine Kamera mit dabei gehabt :)








Den darauf folgenden Freitag hatte ich frei! Yeahhhh...aber nicht einfach so ohne Grund! Unser Labor hat nämlich inklusive Prof. eine Wanderung zum Hollyburn Mountain im Cypress Provincial Park unternommen. Früher wurde das Betriebsausflug mit der Brigade genannt (hihi..zumindest im östlichen Teil Deutschlands). Der Trip war schon lange im Voraus geplant, da unser Prof. ziemlich busy ist. Seitdem er Vizepräsident der UBC ist, kommt er kaum noch dazu selbst im Labor zu stehen :) Wie auch immer, die Tour war absolut klasse. So hatten wir einen sehr abwechslungsreichen Trail, der von steinig über Schotter und über Wurzeln bis hin zu Schnee alles zu bieten hatte, zu absolvieren. Jaaaa! Ich sagte Schnee! ...und es ist JULI :) Zudem hatten wir jede Menge Spaß und wir haben sogar eine Schneeballschlacht gemacht. Der Aufstieg war ziemlich anstrengend, da das letzte Drittel wie schon erwähnt im Schnee zu bezwingen war. Mit Wanderschuhen also kein so leichtes Unterfangen...aber mit ein wenig Teamwork geht alles. Somit sind wir nach ca. 4 Stunden auf dem Gipfel angekommen und gönnten uns bei einem atemberaubenden Ausblick über Howe Sound, Vancouver und die Rockie Mountains ein Picknick. Nachdem sich jeder ein wenig entspannt hatte und die Sonne auf den Bauch hat scheinen lassen, traten wir den Rückweg an.
...und der hatte es in sich... den steilen, beschneiten Hang galt es nun irgendwie hinunter zu kommen. Zum Glück hatte ich mein aufblasbares Sitzkissen mit....und "wusch" bin ich auch schon auf dem Hintern nach unten gerutscht. Hihi...das war ne Gaudi! Die anderen habe ich natürlich auch gleich dazu angestachelt (hehe).
Unten angekommen, sind wir direkt zum White Spot Restaurant, wo wir alle zum Essen und Trinken von Dr.Mackie eingeladen wurden, gefahren. Der Erdbeer-Milchshake war mal sensationell! Alles in allem ein sehr gelungener und abwechslungsreicher Tag, an dem man seine Kollegen auch ein bisschen mehr privat kennengelernt hat...

Samstag (07.07.2007) ging es ab zum Seafood BBQ. Roberto hatte mich dazu eingeladen und ich bin auch prompt hingegangen. Zu Gast waren noch 2 Aussi´s (Australier) und 2 Freundinnen der Meeresbiologie. Der Plan war, zeitig nach Hause zu gehen, um für den Hike am nächsten Tag ordentlich fit zu sein...paahhh....zeitig war es...jedoch am nächsten Morgen :)
Naja wie auch immer, wir sind trotzdem früh los gedüst. Diesmal wollten wir den Baden Powell Trail im Cypress Prov. Park zum Mount Strachan bezwingen. ...und mein Rucksack war ja sooo schwer. Klar, wenn man eine extra Flasche Trinken mit einpacken musste :)
Gemeinsam mit Roberto, Sharla, Dieter und Ivetta haben wir uns auf den wunderschönen Trail gemacht. Vielleicht war es sogar der schönste bisher... Ja, nee....jeder ist irgendwie auf seine Art so einzigartig. Sei´s drum. Er war jedenfalls schweißtreibend und führte entlang an herabstürzenden Bächen, riesigen Cedern-Bäumen, unendlich vielen Steinen, Moos, Brücken, Wasserfällen und wie sollte es auch anders sein...SCHNEE!
Hier wurden die Füsse also ein zweites Mal ordentlich nass. Machte jedoch nichts, da das Wetter dementsprechend heiß war. Die Aussicht war wie erhofft sagenhaft... Man fühlt sich so unendlich befreit, wenn man ganz oben...on the top...auf einen der Steine sitz und einfach nur die Berge auf einen wirken läßt. Die Ruhe ist unbeschreiblich und die Schönheit der Berge machte einen nahezu sprachlos.
Nach diesem Hike hatte ich ordentlich Muskelkater (schon am selben Tag) und beschloss als Ausklang des Wochenendes in die Sauna zu gehen... Geschlafen habe ich jedenfalls wie ein Stein, sodass ich am Montag Morgen gleich mal meinen Wekcer überhört habe (hihi)...und das kommt sehr selten vor.

Die darauf folgende Woche war arbeitstechnisch ziemlich intensiv und allmählich hängt mir die Zeit im Nacken mein Projekt rechtzeitig zu beenden. Nachdem mir mein Prof. 2 Wochen Urlaub mit meinen Elli´s genehmigt hat, fehlen mir diese also. Das heißt....Attacke und arbeiten was das Zeug hält. Na...wir wollen ja nicht gleich übertreiben...aber ein wenig mehr Arbeit steht nun an...der Bericht gehört auch noch fertig geschrieben, ehe ich meinen letzten Arbeitstag feiere und meine Präsentation müsste ich auch irgendwann mal vorbereiten...aber alles zu seiner Zeit :)
Donnerstag bin ich sogar noch zu einem Vortrag in die BC Cancer Agency gegangen. Dort standen 3 Präsentationen zu "Knock out Mäusen" auf dem Programm mit anschließender Gebäudeführung und Ausklang in der "Rugby-Bar". Mensch! Das hätte man mir aber auch schon vorher mal sagen können, dass es dort soooo günstiges Bier gibt und vor allem so viele Sorten. Leider mussten wir schon um 2am gehen, da das Lokal schloss. Leider? ...oder bloß gut? Naja, wie man es sehen möchte. Der nächste Tag begann jedenfalls mit einem sehr widerwilligen Aufstehen... So war ich erst 10 Uhr im Labor und war immernoch fast die erste?!
Not to forget! Freitag, der 13.! Keine Bange es ist nichts passiert, ausser das es FREIBIER gab. Es wurde nämlich die "Geek Olympiad" bei uns im Life Science Building ausgetragen. Das ist ein witziges Event, wo die Angestellten der jeweiligen Etagen gegeneinander in den Disziplinen: Tauziehen, Pipetten-stecken, Sicherheitssachen an-und ausziehen, Mundpipettieren (nicht zum Nachmachen geeignet!!!) und Wackelpudding-Wett-essen antreten. Gegen 4 Uhr ging es los und ich....na klar...ich war mittendrin. Ich war wahrscheinlich der ausschlaggebende Faktor beim Tauziehen, dass unsere Etage gewonnen hat....hihi...
Leider musste ich danach noch einmal ins Labor und mein angefangenes Experiment vollenden...aber mit zwei zuvor genossenen Freibier ließ es sich doch gleich viel unbeschwerter arbeiten :)

Aber das absolute Highlight, war das Kajak Wochenende, an dem wir für zwei Tage Kajaks gemietet haben und an einem Campground am Indian Arm übernachtet haben.
Deep Cove war unser erstes Ziel, an dem galt, unsere Kajaks zu rüsten! Man glaubt ja gar nicht, was da so alles rein paßt! Von der Ausstattung her hätte man glauben können, wir sind 2 Wochen unterwegs :)
Nach kurzen Instruktionen ging es auch schon los... Es war unbeschreiblich! Totale Abwechslung zum Wandern! Hier bist du der Natur gleich noch ein Stück näher, weil man sozusagen fast im Wasser sitzt. Rund herum sich riesig auftürmende Berge, die einen mächtig Respekt einflössen. Es dauerte nur 10 Minuten und man war in der Mitte von Nirgendwo! Kaum eine Menschenseele...nur du, das Wasser, dein Boot und unendlich viel Frieden.
Man konnte sich von den Wellen treiben lassen, wann immer man wollte...und plötzlich!....ein Seehund, zwei drei.... unmittelbar 1 Meter neben dir. Die kleinen neugierigen Gestalten sind die acuh noch gefolgt :) Eine Weile später ein typisches ächzen eines Eagles und du nimmst dir einfach die Zeit und berfolgst ihn mit deinen Augen. Zwischenzeitlich hatte ich das Gefühl, ich bin in einem Film...so wunderschön war die Landschaft. Die Ruhe tat einfach nur gut und von Minute zu Minute wurde man noch neugieriger, was als nächstes kommt. Nach 3,5 Stunden Paddeln haben wir ein Mittagspäuschen am Strand gemacht. Nachdem die eintreffende Flut (Gezeiten) beinahe unsere Boote weggeschwemmt hatte, beschlossen wir weiter zu fahren. Letztendlich erreichten wir dann nach ca. 2 weiteren Stunden unser Ziel...der groß Wasserfall mit seinem bildschön gelegenen Campground. Der Wasserfall war gigantisch und endete wie in einer Art Pool. Das nutzten wir natürlich gleich, um ein bisschen planschen zu gehen. Brrrrrr...war das kalt! Aber grad richtig für eine Abkühlung. Roberto hatte eine Krabben-Falle und Metha eine Angel mitgenommen, um uns evtl. das Abendessen zu sichern. Leider waren sie nicht erfolgreich...
Mit einem Lagerfeuer ließen wir den anstrengenden Tag ausklingen. Den nächsten Morgen traten wir nach einem ausgiebigen Frühstück den Rückweg an. Auch hier galt es wieder ca. 18 Kilometer zurück zu legen. Unser Mittagessen nahmen wir auf einer kleinen Insel ein, an der wir angelegt hatten. Dort sah ich zum ersten Mal Seesterne...und nicht im Aquarium! Sharla, die im Aquarium von Vancouver arbeitet und Meeresbiologie studiert hat, kannte sich perfekt damit aus und gab uns etwas Unterricht. So sah ich sogar einen Sunflower Seestern und habe ihn eigenhändig ins zurück ins Meer gegeben. War schon ein bisl glitschig, der Gute!
Nachdem wir unsere Boote abgegeben hatten, waren alle ziemlich erschöpft und so kam es, dass ich diesen Abend 22 Uhr mein Licht ausgeschalten habe und einfach vor mich hin schlummerte...

...und nun heißt es für mich das selbige. Gute Nacht und bis bald!
Eure Miss Seastar
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